Das neue „Rahmenkonzept Sport“ des Bayerischen Innenministeriums bremst den Sport in lokalen Sportstätten aus. Für den Amateursport sind besonders strenge Auflagen und bürokratische Voraussetzungen für die Durchführung von Sportveranstaltungen zu erfüllen. So sind beispielsweise Stehplätze verboten, die Besucherzahl bei Veranstaltungen im Freien, wie etwa Fußballspielen, ist einschließlich Geimpfter und Genesener auf maximal 500 beschränkt. In Sporthallen dürfen bei Einhaltung der Abstandsregeln bis zu 1000 Menschen zuschauen.  Auch die Sportvereine in der Region sind trotz der niedrigen Infektionszahlen von den Beschränkungen betroffen, was beim Erlanger Landtagsabgeordneten Matthias Fischbach sichtlich für Verärgerung sorgt: „Das ‚Rahmenkonzept Sport‘ ist völlig realitätsfremd und in sich nicht schlüssig. Welche Gefahr geht denn davon aus, wenn bei einem Fußballspiel die Zuschauer im Freien rund um den Platz verteilt stehen? Gerade die kleinen Vereine mussten in der Krise schon genug mitmachen. Ihnen jetzt ohne Gewinn für den Infektionsschutz noch aufzubürden, Sitzplätze sowie ein Ticket- und Buchungssystem zu organisieren, ist eine Zumutung. Es ist außerdem völlig unverständlich, warum im Außenbereich weniger Zuschauer erlaubt seien sollen als im Innenbereich.“

Fischbach brachte deshalb das Thema in der FDP-Fraktion zur Sprache, die daraufhin einen Dringlichkeitsantrag zur heutigen Plenarsitzung in den Bayerischen Landtag einbrachte. In der Debatte äußerte sich Staatssekretär Gerhard Eck, dass man in Kontakt mit den Vereinen stünde und über Neuregelungen gesprochen habe, weshalb die Regierungsfraktionen von CSU und Freien Wählern eine Zustimmung verweigerten. Fischbach verweist aber darauf, dass ein Gespräch mit dem Bayerischen Fußballverband schon vor der Ministerratssitzung am Dienstag stattfand und trotzdem diese Gelegenheit zur Korrektur nicht genutzt worden sei: „Die Vereine dürfen nicht länger vertröstet werden, der Landtag hätte das nochmals unterstreichen müssen. Dennoch ist die Erwartungshaltung an Innenminister Herrmann nun klar: Es muss unverzüglich zu lebensnahen Regeln für den Amateursport kommen!“

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