Erlangen/München, 08.07.2021. Heute wurde in den Landtagsausschüssen die von der Staatsregierung vorbereitete Förderliste für den Kulturfonds durchgewunken. Damit endet eine Sperrfrist und Abgeordnete können insbesondere regional kommunizieren, welche Maßnahmen gefördert werden, was meist auch rege passiert. Der Erlanger Landtagsabgeordnete und Bildungspolitiker Matthias Fischbach (FDP) findet diesen jährlich stattfindenden Wettlauf allerdings fragwürdig: „Natürlich freue ich mich, dass diesmal mit dem Evangelischen Bildungswerk auch ein Erlanger Träger bedacht wird und 15.000 Euro Zuschuss erhält. Dieses Windhunderennen, das jedes Jahr stattfindet, ist allerdings ein absurdes Schauspiel. Es sollte genauso hinterfragt werden, wie das Instrument des Kulturfonds selbst. Das Angebot ist seit Jahren offensichtlich so unattraktiv für die Förderempfänger, dass die bereitgestellten Summen wiederholt nicht ganz abgerufen worden sind. Im Bildungsbereich wurde – wie auch im Vorjahr – kein einziger Antrag abgelehnt. Außerdem fällt auf, dass vom ursprünglichen Ziel des Fonds, vorrangig örtliche Initiativen außerhalb der Ballungszentren zu fördern, nicht viel übriggeblieben ist. Ein großer Teil der Förderempfänger sitzt in den großen Städten wie München oder Nürnberg, obwohl das eigentlich die absolute Ausnahme sein sollte. Außerdem wird deutlich, dass aus den Bezirken Oberfranken und Oberpfalz kein einziges Projekt im Bildungsbereich eingereicht worden ist. Den Förderzweck der Unterstützung von Kultur- und Bildungsprojekten außerhalb der großen Städte könnte aus meiner Sicht über kommunale Gremien wesentlich besser und zielgerichteter erfüllt werden. Man könnte sich viel Förderbürokratie sparen, wenn man die Städte und Gemeinden mit einem größeren Teil der Steuermittel ausstatten würde. Aber dann gäbe es natürlich weniger Gelegenheit für lokale Jubelmeldungen von Landespolitikern, die allerdings im Regelfall wenig zur Auswahlentscheidung beigetragen haben.“
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