Erlangen, 27. August 2021. Während Ministerpräsident Markus Söder und Wissenschaftsminister Bernd Sibler heute feierlich den ersten Spatenstich für das neue Prestigeobjekt den Neubau der Technischen Universität Nürnberg setzen, kämpft die restliche Hochschullandschaft in Mittelfranken weiterhin mit einem massiven Renovierungsstau. Der Erlanger Landtagsabgeordnete Matthias Fischbach (FDP) hat durch verschiedene Anfragen an die Bayerische Staatsregierung herausgefunden, dass bei der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) in Erlangen und Nürnberg beispielsweise zahlreiche, dringend notwendige Bauprojekte bislang nicht oder nur schleppend angegangen werden.

So ist seit Jahren bekannt, dass in Erlangen der zweite Bauabschnitt des Chemikums dringend benötigt wird, da die Bestandsbauten ihr Nutzungsende erreichen und mehrere Sicherheitsfragen für den Weiterbetrieb ungelöst sind. Für das Projekt wurde trotz Planungsauftrag in 2019 im gesamten Jahr 2020 kein Euro gesteckt.

Ähnlich kritisch könnte sich der Weiterbetrieb der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät in der Regensburger Straße 160 erweisen. Auch hier war ursprünglich ein Nutzungsende des Nürnberger Bestandsgebäudes ab 2024 vorgesehen. Trotz nun geplanter Umsetzung eines Neubaus im Bestellbauverfahren rechnete die Bauverwaltung bisher nicht mit einer Fertigstellung vor 2027.

Besondere Sorgen haben ebenso die Werkstoffwissenschaften, deren Gebäude in Erlangen nach eigener Erläuterung der Staatsregierung “ zur Sicherstellung des Lehr- und Forschungsbetriebs dringend sanierungsbedürftig“ wäre. Für die hierbei z.B. nötige „Schadstoffsanierung (PCB)“ und die weiteren Maßnahmen fehlt bislang aber sogar der Planungsauftrag.

Fischbach erklärt dazu:

„Mit der TU kommt ein ambitioniertes Wissenschaftsprojekt nach Nürnberg, das ich grundsätzlich begrüße und auch im Landtag mit beschlossen habe. Bei aller Freude über den nun schon erfolgten ersten Spatenstich dürfen Markus Söder und seine Staatsregierung ihre hochschulpolitischen Hausaufgaben darüber nicht vergessen. Die Friedrich-Alexander-Universität ist bereits ein Aushängeschild für eine innovative Wissenschafts- und Forschungslandschaft in Bayern, das aber vor einem Renovierungsstau in Milliardenhöhe belastet ist. Ich erwarte vom Ministerpräsidenten, dass er hier mit der gleichen Entschlossenheit antreibt, wie bei der TU in Nürnberg. Insbesondere, da die vielen Projekte an allen Hochschulen in Mittelfranken von ein und demselben staatlichen Bauamt gestemmt werden müssen, braucht es hier ausreichend zusätzliche Kapazitäten. Wir werden da als Opposition immer wieder den Finger in die Wunde legen. Das kann ich versichern!“

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