Die von der FDP-Fraktion initiierte Anhörung „Schulangebote für geflüchtete Kinder und Jugendliche“ im gestrigen Ausschuss für Bildung und Kultus des Bayerischen Landtags hat viele Schwachstellen bei den Angeboten für ukrainische Flüchtlinge ans Licht gebracht. Dazu erklärt der bildungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion Matthias Fischbach:

„So kann es nicht weitergehen! In der Anhörung wurde deutlich, dass man in den Brückenklassen für ukrainische Schüler mit großen Motivationsproblemen kämpft, insbesondere beim Spracherwerb. Anders als in den Deutschklassen für Flüchtlinge und Migranten aus anderen Herkunftsländern gelingt die Vermittlung der deutschen Sprache nur schwer. Von Seiten der geladenen Experten fielen deshalb auch die Erwartungen, bezüglich des Übertritts in den Regelunterricht sehr verhalten aus: Einem Großteil wird es auch im nächsten Jahr noch nicht gelingen, an einer Mittel- oder Realschule oder gar einem Gymnasium Fuß zu fassen. Mit der kultusministeriellen Schlussfolgerung, man müsse die Brückenklassen dann halt einfach verlängern, werden wir aber niemandem helfen. Es braucht jetzt schleunigst eine wissenschaftliche Evaluation und eine grundlegende Neuaufstellung der Integrationsangebote zum neuen Schuljahr. Statt abgegrenzter Verwahrklassen muss der Austausch mit den Mitschülern vor Ort gezielt gefördert werden. Es sollte individuell klare Ziele, direktes Feedback und entsprechend differenzierte Lernangebote geben. Die personelle und auch digitale Ausstattung der aufnehmenden Schulen muss dringend verbessert werden. Es braucht multiprofessionelle Unterstützung durch Psychologen und Sozialpädagogen sowie ein tragfähiges Konzept für den Umgang mit Kriegstraumata. Es ist aber gut, dass uns die Anhörung die Probleme so klar erkennbar gemacht hat. Denn es geht um die Zukunft von rund 30.000 ukrainischen Kindern und Jugendlichen an Bayerns Schulen, von denen absehbar auch einige dauerhaft bei uns bleiben werden. Jetzt kann und muss gehandelt werden!“

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