Maximilianum

Die bayerische Staatsregierung stützt sich bezüglich Fragen zur Infektions- und Ansteckungsrate von Kindern offenbar bislang nicht auf bayerische Daten. Wie das Gesundheitsministerium auf einer Anfrage der FDP-Fraktion einräumte, haben bisher weder das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit noch die Gesundheitsämter eigene Studien zur Infektionsgefahr an den Schulen im Freistaat erstellt. Dazu erklärt der bildungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion Matthias Fischbach:

„Mir ist unerklärlich, weshalb es die bayerische Staatsregierung versäumt hat, aus den ersten Schulschließungen Anfang März wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen. Damals wurden in ganz Bayern noch zahlreiche Klassen oder auch ganze Schulen aufgrund von lokalen Corona-Infektionen geschlossen. Die Testung des Umfelds der betroffenen Schüler oder Lehrer könnte uns hilfreiche Hinweise für das weitere Vorgehen im Schulbereich liefern. Die Frage, ob und welche weiteren Personen infiziert wurden, kann heute niemand beantworten.

Das Gesundheitsministerium begründet seine Untätigkeit damit, dass die Forschung mit Regionaldaten nur sehr eingeschränkt möglich sei, weil dazu ausreichende Fallzahlen nötig wären. Aus wissenschaftlicher Sicht ist das ein Witz. Weit mehr als 100 Schulen waren vor dem 16. März wegen des Coronavirus von individuellen Schließungen betroffen. Da stellt sich die Frage, ob bei der Kontaktnachverfolgung nicht sauber gearbeitet wurde oder warum man dazu keine Studien erstellt hat?

Während andere Staaten schon Ergebnisse liefern, redet sich Bayern nur raus. Zumindest mit Blick auf die zweite Phase der Schulöffnungen sollte die bayerische Staatsregierung nun unverzüglich handeln und diese wissenschaftlich begleiten. Statt sich auf australische Daten zu verlassen, sollten wir auf regionalen Informationen aufbauen.“

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