In der offiziellen Lehrerbedarfsprognose ist für die nächsten Jahre schon ein Mangel an tausenden Gymnasial- und Realschullehrkräften erkennbar. Die FDP-Fraktion im Bayerischen Landtag fordert daher von der Staatsregierung frühzeitig ein entschiedenes Gegensteuern und verweist dabei mahnend auf das bereits eskalierte Problem des Lehrermangels an Grund- und Mittelschulen. Ihr bildungspolitischer Sprecher Matthias Fischbach präsentiert hierzu ein umfassendes Maßnahmenpaket:

„Vorausschauende Politik ist die schärfste Waffe gegen den Lehrermangel. Die Lehrerbedarfsprognose sieht für Realschulen und Gymnasien düster aus – und das nicht nur, weil 2025 die G9-Reform mit der zusätzlichen 13. Jahrgangsstufe erstmals zum Tragen kommen wird. Der Mangel ist vorprogrammiert, wenn nicht endlich reagiert wird. Deswegen fordern wir jetzt einen Befreiungsschlag für das Lehramt an diesen Schularten:

Die feste Vorgabe von Fächerkombinationen schon im Lehramtsstudium schreckt viele ab. Daher wollen wir die Fächerwahl freigeben. Unterschiedliche Belastungen verschiedener Fächer sollen individuell über bessere Bezahlung, kleinere Klassen oder weniger Unterrichtspflichtstunden ausgeglichen werden können. So kann darüber hinaus noch gezielt auf den Mangel in bestimmten Fächern reagiert werden. Zudem wollen wir es über einen Pädagogik-Master ermöglichen, auch nach einem Fachbachelor noch den Weg ins Realschul- und Gymnasiallehramt einzuschlagen. So gewinnen wir zusätzlich Studenten für das Lehramt, die diesen Berufsweg am Anfang ihres Studiums noch nicht im Sinn hatten.

Generell weiß die Schule vor Ort am besten, wie sie faire Bedingungen für ein motiviertes Team schaffen und Leistungsträger fördern kann. Schulen sollen ihr Personal daher selbst flexibel zusammenstellen und mit den Mitteln einer Planstelle auch individuell zugeschnittene Anstellungsverträge anbieten können. Dazu sollen Direktbewerbungen der zentralen Be- und Versetzung von Beamtenstellen vorgezogen werden. Versetzungen wollen wir nicht mehr nur anordnen, sondern wo möglich mit attraktiven Angeboten anreizen. Denn aktuell gehen dem Schulsystem durch die hohe Zahl an Nichtantritten von Lehramtsanwärtern und Einstellungsbewerbern viele ausgebildete Lehrkräfte leichtfertig verloren. Mit unserem Vorschlag wird hingegen schon beim Referendariat und auch bei der ersten Stellenbesetzung mehr Zufriedenheit und Planbarkeit erreicht. So schaffen wir insgesamt ein attraktiveres Lehramt an Gymnasien und Realschulen und die nötige Freiheit für eine höhere Schulqualität.“

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